Anfeuchten bei Staub- oder Stroh-Allergikern?

Muss man Einstreu anfeuchten? Und wie hoch ist die Staubbelastung? .... Diese beiden Fragen werden in unseren zahlreichen Beratungs-Gesprächen zum Thema Einstreu oft als erstes gestellt. Und da beide Fragen eng miteinander zusammenhängen hier auch die übergreifende Antwort:

Wir raten generell davon ab, die Einstreu anzufeuchten. Die Pellets und das Miscanthushäcksel sollen ja Feuchtigkeit wie Urin aufsaugen und je trockener sie sind, desto mehr Feuchtigkeit können sie aufnehmen. Wir wissen, dass dazu auch andere Meinungen im Netz kursieren. Aber unterm Strich haben uns fast alle Kunden bestätigt, dass diese Herangehensweise richtig ist. Die Sorge, die Pellets könnten bevor sie aufquellen bzw. durch die Hufeinwirkung zerkleinert werden einen instabilen Tritt mit sich bringen, ist unbegründet.

Dennoch kann es unter bestimmten Umständen notwendig sein, die Einstreu anzufeuchten. Denn die Frage nach dem Staubanteil wird gefühlt von Monat zu Monat wichtiger. Immer mehr Pferdehalter berichten uns von Staub- oder Stroh-Allergikern. Viele wechseln aus diesem Grund von Stroh als Einstreu hin zu Holz- oder Miscanthus-Pellets.

Wenn die Ausgangsmaterialien Holzspäne (bei Holzpllets), Stohhäcksel (bei Strohpellets und Strohgranulat) oder Miscanthushäcksel (bei Miscanthus-Pellets) zu Pellets verpresst werden, werden die ursprünglichen Strukturen des Materials durch den hohen Pressdruck verformt. Die Teilchen verhaken sich ineinander und gehen in der Regel auch, wenn die Pellets sich mit der Zeit wieder auflösen, nicht ganz auseinander. Wenn die Einstreu aber sehr trocken ist, kann es dennoch zum Aufwirbeln von Staub kommen und das Anfeuchten mit einem feinen Sprühregen kann Abhilfe schaffen. Hierzu ein Beispiel einer Pferdehaltern, die bei uns Miscantus-Pellets gekauft und sich danach nochmal mit uns beraten hat:

Die Kundin hat die Boxen von 3 Pferden mit Miscanthus-Pellets eingestreut. Bei einem Pferd, das eine echte Boxen-Sau ist und die Box auch als Toilette nutzt, gibt es keinerlei Staub. Hier ist der Feuchtigkeitseintrag durch das Pferd also groß genug, um die feinen Anteile der Einstreu zu binden. Doch die anderen beiden Pferde sind das pure Gegenteil. Sie sind so sauber, dass sie ihr großes und auch ihr kleines Geschäft nur im Freien tätigen. Es kommt also kaum Feuchtigkeit in die Box. Wenn dazu gerade im Sommer auch noch viel trockene Luft, Wärme und eine gute Durchlüftung hinzu kommen, kann wie im Fall unserer Kundin eine erhöhte Staubentwicklung die Folge sein.
 
In diesem Fall kann es hilfreich sein, die Einstreu etwas anzufeuchten. Dazu am besten einen Schlauch mit Brause nutzen und einen Sprühnebel über die Einstreu regnen lasen. Ansonsten sollte die Einstreu aber nicht künstlich befeuchtet werden.

Ich hoffe, dieser Beitrag war hilfreich. Über Feedbacks und Kommentare würden wir uns freuen. Denn es ist uns wichtig, dass unsere Kunden zufrieden sind mit ihrer Einstreu-Wahl. Welche Einstreu zu dir bzw. deinem besten (4-beinigen) Freund passt und was man beim Einstreuen und der Pflege beachten sollte, erfährst du ebenfalls n dieser Rubrik.